Inkrementelle Innovation: Was ist das und welche Vorteile hat sie?
Was ist inkrementelle Innovation?
Die Definition bezieht sich auf schrittweise Verbesserungen bestehender Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen. Im Gegensatz zur radikalen Innovation, die einen völlig neuen Ansatz oder ein neues Konzept einführt, konzentriert sich die inkrementelle Variante auf die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung des Vorhandenen. Dies können kleine Verbesserungen an bestehenden Funktionen, erhöhte Effizienz oder bessere Benutzererfahrung beinhalten.

Vorteile der inkrementellen Innovation:
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Risikominderung: Die inkrementelle Vorgehensweise ermöglicht Unternehmen, Risiken zu minimieren. Anstatt auf einen einzigen großen Durchbruch zu setzen, werden schrittweise Verbesserungen vorgenommen, die weniger risikoreich sind und zu einem stetigen Fortschritt führen können, was die Planbarkeit für das gesamte Geschäft erhöht.
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Kundenzentrierung: Inkrementelle Innovation erlaubt es Unternehmen, schneller auf das Feedback von Kunden zu reagieren. Durch die kontinuierliche Anpassung an die Kundenbedürfnisse können Unternehmen eine engere Kundenbindung aufbauen und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
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Effizienzsteigerung: Kleine Verbesserungen in der Arbeitsweise, Automatisierung von Abläufen und Optimierung von Ressourcen können zu erheblichen Kosteneinsparungen und Produktivitätssteigerungen führen, ohne dass dafür der komplette Prozess von Grund auf neu gedacht werden muss.
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Stetiges Wachstum: Wenn Unternehmen kontinuierlich in ihre Produkte oder Dienstleistungen investieren und diese verbessern, können sie ihre Marktposition stetig stärken und langfristig Erfolge erzielen.
Ein wichtiger Teil der Innovationsformel
Durch meine Erfahrungen als Keynote Speaker zu Innovation habe ich schon oft festgestellt, dass viele Unternehmen ihre Aktivitäten zur Innovationsentwicklung nicht in Einklang bringen mit den Zielen, die sie verfolgen.
Beispiele für inkrementelle Innovation
Der Technologiekonzern Siemens hat in der Energieerzeugung über viele Jahre inkrementelle Innovationen eingeführt. Durch kontinuierliche Verbesserungen an ihren Gasturbinen konnten sie die Energieeffizienz steigern und den CO₂-Ausstoß reduzieren. Die aktuellen Modelle bieten eine höhere Leistung und einen geringeren Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu ihren Vorgängerversionen.
Procter & Gamble (P&G) ist ein Konsumgüterunternehmen, das inkrementelle Innovationen in verschiedenen Produktkategorien umsetzt. Ein Beispiel ist die kontinuierliche Verbesserung ihrer Waschmittelmarke Tide. Durch die Einführung neuer Formeln und Technologien konnten sie die Waschwirkung verbessern, Fleckenentfernungsoptionen erweitern und umweltfreundlichere Optionen anbieten. Zum Beispiel bietet Tide jetzt Varianten wie Tide Pods, die eine bequeme und vorportionierte Nutzung ermöglichen.
3M ist ein weltweit agierender Technologiekonzern, der bei Verbrauchern unter anderem für die Marke „Post-it“ bekannt ist. Ein Beispiel für die inkrementellen Innovationen ist ihr fortlaufender Fokus auf Klebstofftechnologien. Durch die kontinuierliche Forschung und Entwicklung konnte das Unternehmen Klebstoffe entwickeln, die eine bessere Haftung, Haltbarkeit und Anpassungsfähigkeit bieten.

Fazit
Inkrementelle Innovation mag nicht so spektakulär erscheinen wie radikale Innovation, aber sie ist ein wichtiger Bestandteil des Innovationsprozesses. Durch schrittweise Verbesserungen können Unternehmen Risiken minimieren, ihre Kundenzentrierung stärken, ihre Effizienz steigern und ein nachhaltiges Wachstum erreichen. Inkrementelle Innovation ermöglicht es Unternehmen, kontinuierlich besser zu werden und den sich ständig verändernden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.